






Eine Prophezeiung die bereits drohte in Vergessenheit zu geraten,
erwachte, als ein Mädchen erschien, welches dazu bestimmt war das Schicksal zu verändern..
In einem abgelegenen Wald, in dem das Sonnenlicht nur in zarten Strahlen durch das Blätterdach fällt, verbirgt sich ein geheimer Ort. Dort, verborgen vor den Augen der Welt, eine weiße Rose, beschützt von den Hüterinnen des Kreises.
Der einzige Weg dorthin war ein verschlungener Pfad, welcher von endlosen Reihen lila Rosen gesäumt war.
Das Mädchen stand vor einem Blättervorhang aus üppigem Grün, der den Eingang zum geheimnisvollen Pfad verbarg.
Es war, als würde sie von einer Stimme im Wind gerufen werden, eine unsichtbare Hand, die sanft in Richtung des Pfades zeigte.
Im nächsten Augenblick schob sie den Vorhang weg, sodass sie hindurch passte und betrat den Pfad.
Der Boden unter ihren Füßen fühlte sich weich an, und das Moos schien so schön, als wäre
nie jemand vor ihr diesen Pfad gegangen.
Egal wohin sie den Blick schweifen lies, umschloss ein Meer aus Bäumen, umgeben von
unzähligen Rosen, beschützend den Pfad.
Ihre Sträucher ragten hoch hinaus und die kunstvoll geflochtene Ranken schlängelten sich an den Bäumen empor.
Die Blüten waren in den verschiedensten Schattierungen von Lila gehalten. Mit jedem Schritt, den sie weiter voran trat, veränderte sich die Atmosphäre um sie herum. Die Geräusche des Waldes wurden leiser, die Luft wurde schwerer, und die Rosen schienen nicht mehr im Wind zu tanzen, sondern sie bei jedem ihrer Schritte zu beobachten.
Eine Unsicherheit breitete sich in ihr aus.
In einem Lichtstrahl, der durch die Blätter des Waldes fiel, trafen ihre Augen auf das majestätische weiße Pferd was nun vor ihr stand. Das Fell glänzte in dem sanften Licht, und der Blick war warm und beruhigend.
Die Unsicherheit des Mädchens verflog, als sie näher an ihn herantrat.
Das Pferd schien davon ungestört, sein Blick, ruhig und beständig, ruhte auf ihr.
Mit einem klopfenden Herzen blieb sie vor ihm stehen, streckte die Hand aus und ließ sie über das Fell des Pferdes gleiten. Ein Gefühl der Verbundenheit breitete sich zwischen ihnen aus, ehe sie sich dazu entschied ihren Weg fortzusetzen. Gemeinsam schritten sie weiter voran, das Pferd als beschützender Begleiter direkt neben ihr.
Mit jedem einzelnen Schritt wurde die Umgebung noch schöner, als würde sich der Wald über ihre Anwesenheit freuen.
Es sah magisch aus, die Lichtstrahlen tanzten und kräuselten sich in der Luft.
Mit jedem Schritt kamen sie dem Ende des Rosenpfades näher.
Auf einmal blieb das weiße Pferd stehen, senkte majestätisch den Kopf und das Mädchen wusste, dass sie den Weg nun alleine fortsetzen müsste. Doch tief in ihrem Inneren war ihr klar, dass sie ihrem Begleiter erneut begegnen würde.
Sie war nun dazu entschlossen, die Bestimmung einer Hüterin anzunehmen.
Der Pfad ging über in einen steinernen Weg, auf dem sich das Moos sanft darüber legte.
Die leuchtenden Blüten verwandelten sich in sanfte Schatten, die sich im Wind wogen.
Auch das Flüstern der Blätter wirkte nun magischer, wie murmelnde Stimmen, welche einen Hauch von Geheimnissen
mit sich trugen.
Mit dem Ende des Rosenpfades änderte sich die Atmosphäre.
Vor ihr ragten steinerne, moosüberzogene Treppen auf. Das Mädchen stieg langsam die Treppen empor. Um sie herum waren fast keine Rosen mehr zu sehen und die Lichtstrahlen fielen in einem steilen Winkel hinab. Ein leichter Nebel lies den Ort geheimnisvoll wirken und ihre Wahrnehmung war nun ganz klar. Sie war bereit darauf, was sie dort oben erwartete.
Sie erreichte eine nebelige Lichtung.
Vor ihr ragte ein elegantes, steinernes Tor empor, welches von einem dichten Rankengewirr aus Rosen und Efeu umgeben war.
Etwas in ihr drängte sie, durch das Tor zu gehen.
Als sie hindurch ging, streifte der herabhängende Efeu ihr braunes Haar.
Das was dahinter lag, nahm ihr für einen kurzen Augenblick den Atem. Die Lichtung war vom Nebel befreit und der Ort war nun von einem sanften Glanz erhellt.
Sie erblickte zwei schimmernde Gestalten, die ältesten Hüter, gekleidet in weiße Gewänder, welche mit silbernen Rosen bestickt waren. Während sie näher heranschritt, erkannte sie weitere Gestalten, versteckt in den Strahlen des
herabfallenden Lichtes.
Mit klopfendem Herzen, war sie kurz davor ein neues Kapitel zu beginnen.
Als sie vor den ältesten Hütern niederkniete, bereit ihre Bestimmung anzunehmen, huschte ein sanftes Lächeln über die Lippen der Hüterinnen. Die Stille war fast greifbar und die Lichtstrahlen tanzten um sie herum, als die ältesten Hüter sich erhoben und ihr die Hand reichten.
Das Mädchen ergriff die Hand der Hüterin und richtete sich langsam auf.
Sie spürte wie sich ihre Finger fest um die Hand der Hüterin schlossen und im selben Moment durchströmte sie eine Woge der Emotionen und sie fühlte, wie ihre braunen Haare sich plötzlich in strahlendes weiß verwandelten.
Hinter den Bäumen hervortretend, erschienen die weitere Gestalten, gehüllt in weiße Gewänder. Sie strahlten Freude und Akzeptanz aus, bereit das Mädchen in die Gemeinschaft des Kreises aufzunehmen. Mit einem Gefühl der Erleichterung, erkannte sie, dass sie nun offiziell zu einer neuen Hüterin der weißen Rose geworden ist.
Willkommen Elora, flüsterte der Wind.